Yoga Nidra – Yogischer Schlaf zur Regeneration

Die Entstehung von Yoga Nidra lässt sich bis in die alten indischen Schriften zurückverfolgen. Der Begriff „Yoga Nidra“ setzt sich aus zwei Sanskrit-Wörtern zusammen: „Yoga“ bedeutet Vereinigung oder Integration, während „Nidra“ Schlaf oder Tiefschlaf bedeutet. Es wird oft als der „Schlaf des Yogi“ übersetzt, da es eine bewusste Form des Schlafs ist, bei der der Geist wach bleibt.

Die Technik des Yoga Nidra wird in den alten Yoga-Schriften, insbesondere in den Upanishaden, den Yoga Sutras von Patanjali und anderen klassischen Texten, erwähnt und als eine Methode beschrieben, um den Geist in einen Zustand tiefster Entspannung zu bringen und dabei dennoch bewusst zu bleiben.

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Der moderne Yoga-Lehrer Swami Satyananda Saraswati spielte eine entscheidende Rolle bei der Popularisierung. In den 1950er Jahren gründete er die Bihar School of Yoga und entwickelte eine systematische Methode, um Yoga Nidra zu unterrichten und zu praktizieren. Er veröffentlichte auch ein Buch, in dem er die Technik detailliert beschrieb und für ein breiteres Publikum zugänglich machte.

Die Praxis von Yoga Nidra ermöglicht es dem Körper und Geist, in einen Zustand tiefer Ruhe und Entspannung einzutreten, der oft als „psychischer Schlaf“ beschrieben wird. Trotzdem bleibt der Geist wachsam und bewusst. Yoga Nidra ist also kein willkürlicher Prozess, bei dem Du deine Gedanken einfach schweifen lässt und langsam davon driftest. Eher das Gegenteil ist der Fall: Der yogische Schlaf folgt einem systematischen Ablauf, sodass deine Gedanken keine Chance haben, sich in der Vergangenheit oder in der Zukunft zu verlieren.

In den folgenden Jahrzehnten verbreitete sich Yoga Nidra weltweit und wurde in verschiedenen Kontexten angewendet: Meditation, im therapeutischen Bereich und in der psychologischen Forschung. Heute wird Yoga Nidra von vielen Menschen praktiziert, die die positiven Auswirkungen auf ihre physische, emotionale und geistige Gesundheit erfahren möchten.

Hier ist eine typische Abfolge, wie Yoga Nidra ablaufen kann:

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  • Vorbereitung: Finde einen ruhigen und störungsfreien Ort für deine Yoga Nidra-Sitzung. Lege eine Yoga-Matte oder eine bequeme Unterlage auf den Boden und platziere eine Decke oder ein Kissen, um dich warm und bequem zu halten. Du liegst in Rückenlage (Savasana) mit den Armen leicht geöffnet und den Handflächen nach oben.
  • Einführung: Ein qualifizierter Lehrer oder eine geführte Audioaufnahme kann die Sitzung mit einer kurzen Einführung beginnen. Die Einführung kann das Ziel der Sitzung, die Bedeutung des Sankalpas (positiver Vorsatz) und die Entspannungstechnik von Yoga Nidra erklären.
  • Entspannung des Körpers: Die Yoga Nidra-Sitzung beginnt normalerweise mit einer progressiven Entspannung des Körpers. Dazu versuchst Du verschiedene Körperteile nacheinander zu entspannen, beginnend von den Füßen bis zum Kopf.
  • Atembewusstsein: Im nächsten Schritt konzentrierst du dich auf deine Atmung. Du beobachtest einfach deinen Atem, ohne ihn zu kontrollieren, und bringst so deine Aufmerksamkeit in den gegenwärtigen Moment.
  • Bewusstseinslenkung: Du lenkst dein Bewusstsein auf verschiedene Empfindungen, Bilder oder Symbole. Dies kann das Visualisieren bestimmter Landschaften, Erinnerungen oder Gefühle beinhalten.
  • Sankalpa: Du wirst aufgefordert, dein persönliches Sankalpa (positiven Vorsatz) dreimal mit voller Hingabe zu wiederholen. Der Sankalpa wird während des Zustandes tiefer Entspannung wiederholt, um ihn in das Unterbewusstsein einzuprägen.
  • Loslassen: In diesem Stadium wirst du dazu angeleitet, alles loszulassen, was dir in diesem Moment nicht dienlich ist. Du lässt Gedanken, Emotionen und Bewertungen vorüberziehen, ohne daran festzuhalten oder sie zu bewerten.
  • Rückkehr: Die Yoga Nidra-Sitzung endet sanft. Der Lehrer führt dich durch eine schrittweise Rückkehr zum Wachbewusstsein. Du wirst angewiesen, dich auf deinen Körper und deine Atmung zu konzentrieren und dich langsam zu bewegen.
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Die Sitzung wird mit einem kurzen Moment der Dankbarkeit und des Wohlbefindens abgeschlossen. Du kannst dich für die Zeit bedanken, die du für dich genommen hast. Die Dauer einer Yoga Nidra-Sitzung variiert zwischen 20 und 45 Minuten. Es ist wichtig, während der Sitzung ruhig zu bleiben und nicht einzuschlafen, um das volle Potenzial der Praxis zu erleben.

Wie finde ich ein Sankalpa?

Nimm dir Zeit für Selbstreflexion und frage dich, was du in deinem Leben verbessern möchtest oder welche Veränderungen du erreichen möchtest. Denke über deine Werte, Wünsche und langfristigen Ziele nach.

Formuliere dein Sankalpa positiv und affirmativ. Vermeide negative Formulierungen wie „Ich werde nicht mehr gestresst sein“ und wähle stattdessen eine positive Formulierung wie „Ich bin entspannt und gelassen“.

Es kann etwas Übung erfordern, um das perfekte Sankalpa für dich zu finden. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, dich von deinem Herzen und deiner Intuition leiten zu lassen.

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🫶🏻lichst Deine Evi

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